
Vermeiden Sie 5 Fehler beim Kinder-Schuhkauf
26. März 2020
Die Zukunft wird leicht
15. Mai 2020Kinderfüße wachsen schnell
Welche Schuhgröße hat mein Kind? Wann braucht es neue Schuhe? Wie weiß ich, ob der neue Schuh passt? Solche und ähnliche Fragen beschäftigen uns, sowie das Kind laufen kann. Wie aber den richtigen Schuh finden?
Gerade im 1. Lebensjahr wachsen die Kinderfüße sehr schnell, was bekanntlich ins Geld gehen kann. Bei Kindern bis zum 3. Lebensjahr können die Füße durchaus bis zu 1,5 mm im Monat wachsen, das werden dann mal schnell 2 oder sogar in seltenen Fällen 3 Schuhgrößen im Laufe eines Jahres. Da die Entwicklung der Knochen, Muskeln und Bänder bis zum 16. Lebensjahr andauert und die Füße im Kleinkindalter noch sehr weich sind, können die Kleinen nicht selbst beurteilen, ob ein Schuh drückt. Durch das noch nicht fertig ausgebildete Nervensystem von Kinderfüßen spüren sie nicht, wenn ein Schuh zu klein ist. Also ist höchste Sorgfalt geboten: In diesen und den weiteren Jahren ist es besonders wichtig, das passende Schuhwerk zu kaufen.
Folgen von unpassenden Schuhen
Wir merken, dass wir es hier mit einem wichtigen Thema zu tun haben. Obwohl fast 90 % der Kinder mit gesunden Füßen auf die Welt kommen, sind es nur knapp 1/3, die auch ihre gesunden Füße behalten. So wird schnell klar, dass wir mit der richtigen Schuhwahl unseren Kindern einen Weg in ein beschwerdefreies Erwachsenenleben ebnen können und auch müssen. Unpassende Schuhe in der Kindheit führen meist im Laufe der Zeit zu Rückenschmerzen, Fußschmerzen und den daraus resultierenden Haltungsfehlern, ganz abgesehen von Fußfehlstellungen, Hühneraugen, Arthritis uvm. Also nehmen wir das Thema ernst und messen die Füße unserer Kleinen richtig aus.
Schuhgröße – Was draufsteht, ist nicht unbedingt drin!
Jetzt fragt sich natürlich der eine oder andere unter uns, ob man die Größe nicht einfach in einer Tabelle ablesen kann, um zu erfahren, welche Schuhe passen. Das müssen wir mit einem klaren „Nein“ beantworten, denn die überall erhältlichen EU-Größen sind nicht genormt. Forscher fanden im Jahre 2005 heraus, dass sogar um 97 % der auf dem Markt befindlichen Schuhe eine falsche Größe haben. Überwiegend sind sie mehr als 1 Schuhgröße zu klein. Darum gibt es von uns die klare Empfehlung, um Reklamationen und Ärger zu vermeiden, aber auch vor allem, um die Gesundheit der Kinder zu bewahren, messt die Füße Eurer Kinder aus und schaut dann in den hinterlegten Größentabellen nach, welcher Schuh in jedem einzelnen Fall passt. Denkt bitte daran: Die Schuhgrößen fallen bei verschiedenen Herstellern und Modellen sehr unterschiedlich aus. Wer auf Nummer sicher gehen will, der misst noch vor der Anprobe den Schuh selbst aus. Denn wir wissen nun: Was draufsteht, steckt nicht immer drin!
Das Plus12 – Messen leicht und zuverlässig
Es gibt einige Methoden, um die Füße des Kindes zu messen, doch nicht alle sind geeignet. Wir empfehlen Plus12. Unserer Meinung nach ist das Messgerät perfekt um die passende Schuhgröße zu finden. Mithilfe des Plus12 lassen sich nicht nur ganz einfach die Füße messen, sondern auch die Innenlänge (Größe 18–45) der Schuhe. Durch die zweigeteilte Skala am Plus12 erhält man die Schuhgröße und auch die Millimeterangaben. Es misst nicht nur die tatsächliche Länge, sondern fügt automatisch 12mm Spielraum für passende Schuhe dazu. Denkt daran, passende Schuhe sollten immer 12 mm länger als der Fuß sein, damit er nicht gequetscht wird. Bei neuen Schuhen dürfen es auch gern 17 mm sein.
Richtig messen mit dem Plus12
Um mit dem Plus12 zu messen, sollte es neben den Fuß gestellt und so weit ausgefahren werden, dass die rote Spitze etwas länger als die Zehen ist. Dann das Kind, am besten barfuß (passende Socken sind auch in Ordnung), auf das Plus12 stellen und das Maßband unter der längsten Zehe etwas heraus stehen lassen. Die rote Spitze wird anschließend mit leichtem Druck so verschoben, dass sie mit der Zehe abschließt. Der Millimeterwert, der nun auf der Rückseite ab zulesen ist, ist die Fußlänge inklusive 12 mm Längenzugabe. Das ist die erforderliche Innenlänge für einen passenden Schuh. Soll der Schuh ausgemessen werden, steckt man das Plus12 in den Schuh und fährt das Maßband bis zum Anschlag aus. Jetzt können die Millimeterangaben auf der Rückseite abgelesen werden. Bitte immer daran denken, Fußmessung und Schuhmessung zu vergleichen, denn nur, wenn beide identisch sind, passt der Schuh auch wirklich.
Was beim Messen beachtet werden sollte
Ganz wichtig und oberste Priorität ist es, die Schuhe bzw. die Füße regelmäßig zu messen: Etwa alle 2 Monate, auch wenn dies bedeutet, dass es vielleicht früher als geplant ein neues Paar Schuhe geben muss. Die Füße des Kindes werden generell im Stehen vermessen. Nur im Stehen werden die Füße so belastet, wie sie später auch beim Laufen belastet werden. Beim Anprobieren der Schuhe sollte das Kind ebenfalls stehen. Am besten die Füße mittags messen, weil sie sich im Laufe des Tages verändern und ein bisschen dicker/fleischiger werden. Bevor das Kind neue Schuhe anprobiert, lasst es erst einmal ein paar Minuten barfuß laufen. Weil Kinderfüße sehr weich sind, werden ihre Füße durch das Tragen von unpassenden Schuhen verformt. Diese Verformung überträgt sich dann in den neuen Schuh und die richtige Passform kann nicht ermittelt werden.
Messen ohne Plus12
Hat man gerade kein Messgerät oder einen Fachmann zur Hand, gibt es einen simplen Trick, der aber seine Tücken hat. Dazu nehmt ein Blatt Papier und klebt es am besten am Boden fest, damit es nicht verrutschen kann. Stellt nun das Kind auf das am Boden befestigte Blatt und zeichnet mit einem Stift die Umrisse beider Füße ab. Da unsere Füße von Natur aus nicht gleich groß sind, müssen immer beide gemessen werden, sodass der größere Fuß als Maßstab verwendet werden kann. Der Stift sollte immer senkrecht am Fuß entlanggeführt werden, da die Ferse schließlich im Schuh anliegen soll und nicht die Sohle. Nun habt Ihr die Länge des Kinderfußes, allerdings noch keine Längenzugabe mit eingerechnet, die der Plus12 ja schon selbstständig dazu rechnet. Diese Längenzugabe muss noch mit eingezeichnet werden. Einfach vom längsten Punkt (dem großen Zeh) 12–17 mm dazu zeichnen. Nach der Längenzugabe können die Schablonen ausgeschnitten werden. Danach sollten noch einmal die Füße und die Schablone verglichen werden, um sicher zu gehen, dass alles richtig ist. Die Tücke ist nun, die fertige Schablone in den gewünschten Kinderschuh zu bekommen. Einfacher ist es bei Schuhen mit Innenschuh, da die Schablone dort einfacher eingelegt werden kann. Vorteil einer solchen Schablone ist natürlich auch, dass das Kind nicht mit zum Einkauf genommen werden muss. Bitte beachten Sie, dass Sie auf keinen Fall den Außenschuh, sondern immer und ausschließlich das Innenmaß der Schuhe berücksichtigen.
Link zu Schablone bitte hier klicken
Die Daumenprobe
Ganz wichtig noch zum Schluss: Macht nicht die Daumenprobe! Wenn Ihr nämlich auf den Schuh drückt, den das Kind gerade trägt, um zu schauen, wieviel Platz noch vorhanden ist, wird es die Fußspitzen einziehen. Das ist ein Reflex, den das Kind auch mit der vorherigen Bitte, es nicht zu tun, nicht steuern kann. Also bitte nicht die Daumenprobe machen, es verfälscht das Ergebnis.
Abschließend noch eine Bitte
Lasst die Füße Eurer Kinder dennoch regelmäßig von einem Fachmann messen. Es muss die Schuhgröße sowie die Millimeterangaben erfragt werden. Damit haben Sie immer eine gewisse Rückversicherung, dass Sie richtig messen und dass Ihr Kind mit gesunden Füßen durch sein Leben schreiten kann. Viel Erfolg und Spaß beim Füße messen und Schuhe kaufen.
Link zur Quelle: https://www.kinderfuesse.com/
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